Hält man sich länger an einem Ort auf, hinterlässt das Spuren. An dem Ort und in einem selbst. Rund 13 Jahre lang arbeitete die Redaktion von netzpolitik.org in der Schönhauser Allee 6/7 im Prenzlauer Berg. In der vierten Etage eines ehemaligen Fabrikgebäudes nahm das kleine Weblog von einst nach und nach seine heutige Form an. An einigen Türen kleben noch Sticker aus den Anfangsjahren, der Technikraum gleicht einem Museum und es gibt sogar einen über die Jahre sorgsam vergilbten Raucher:innenraum. Gefühlt zu jedem Utensil kann jemand von uns eine Geschichte erzählen. Der Blick aus den Fenstern reicht weit, und früh morgens schickt die Sonne ihre Strahlen durch die Dachschrägen.
Diesen Ort mussten wir verlassen, das haben wir im Juli erfahren. Unsere Vermieter brauchen selbst mehr Platz und haben uns im verflixten 13. Jahr gekündigt. Bis zum Ende des Jahres hatten wir Zeit, neue Räume zu finden. Rund 250 Quadratmeter. In Berlin. Es war nicht leicht. Doch wir hatten Hoffnung. Denn nach den Corona-Jahren sollte der Bedarf an Büroräumen ja gesunken sein. Geholfen hat uns dabei unsere „Community“, unsere Freunde und Bekannten. Nach rund zwanzig Jahren sind wir gut vernetzt.
Jedem Aufbruch wohnt außerdem ein Zauber inne. Denn immer wieder fluchten wir auch über unser altes Dachbüro, das wir bereits verlassen haben, wenn dieser Bericht erscheint: Im Sommer staut sich die Hitze, selbst bei geöffneten Fenstern. Im Winter zieht es eisig, weil die Heizung mit den vielen Etagen so ihre Probleme hat. Der Konferenzraum hat nicht mal eine Heizung und nur ein Oberlicht statt echten Fenstern. Eine neue Bleibe versprach also mehr Komfort – und vermutlich auch mehr Platz. Denn Ausmisten mussten wir sowieso mal wieder. In zwei Jahrzehnten sammelt sich so einiges an. Und nicht jedes festgewachsene Ding muss mitgenommen werden.
Keinen Platz brauchen aber die vielen Erinnerungen an unseren Ort in der Schönhauser Allee. Die werden bleiben, neben denen, die uns am neuen Ort erwarten.
Die harten Zahlen
Die Einnahmen betrugen im Juli rund 59.400 Euro. Davon betrugen eure Spenden 58.820 Euro. Knapp 200 Euro brachte der Merchstore ein. Die Ausgaben betrugen insgesamt knapp 82.600 Euro. Der Anteil für die Lohnkosten betrug 71.300 Euro.
Die Mietzahlung erfolgte diesen Monat wieder regulär zum Monatsanfang und schlug mit knapp 4.800 Euro zu Buche. Die Fremdleistungen betrugen insgesamt etwa 3.500 Euro. Neben unseren externen Autor*innen und den Produktionskosten für den Podcast waren außerdem Kosten für die Erstellung der Gehaltsabrechnungen im zweiten Quartal fällig (etwa über 800 Euro).
Außerdem entstanden knapp 350 Euro an Kosten für das Inserieren unserer Stellenausschreibungen für die Posten in Geschäftsführung und Finanzen – eine Investition, die sich gelohnt hat. Wir freuen uns sehr, die beiden neuen Teammitglieder in Bälde willkommen zu heißen!
Für Dienstreisen und Versorgung im Büro fielen diesen Monat 530 Euro an. Mit 2.000 und 500 Euro lagen die Posten für Verwaltung und Geldverkehr im üblichen Bereich. Das Defizit für den Juli betrug somit etwas über 23.200 Euro.
Danke für Eure Unterstützung!
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Unseren Transparenzbericht aus dem Juni findet ihr hier.
Vielen Dank an euch alle!
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